Internet-Telefonie als Dienst: Skype und Sipgate im Vergleich

Kommunikation per Voice over IP spart Kosten. Doch kleine und mittlere Unternehmen scheuen Integration wie auch Administration. ZDNet vergleicht zwei Hosting-Angebote von Skype und Sipgate, die sich einfach implementieren lassen.

Voice over IP ist erwachsen geworden: War die Kommunikationstechnologie vor einigen Jahren noch ein Hype- und Nischenthema, kommt VoIP inzwischen vor allem in großen Unternehmen zum Einsatz. Kein Wunder, bringt die Internet-Telefonie doch neben Kosteneinsparungen weitere Vorteile. So umgeht man beispielsweise eine zusätzliche Verkabelung für Telefone – wahlweise lässt sich WLAN oder Ethernet nutzen. VoIP bringt außerdem zusätzliche Funktionen rund um das Thema Unified Communications mit sich. Solange der Nutzer Zugriff auf das Internet hat, ist er unter der gleichen Nummer erreichbar – egal ob er sich in den New York, Tokio oder München aufhält. Zusätzlich lassen sich beispielsweise Präsenz-Funktionen integrieren, Instant-Messaging-Accounts mit VoIP verbinden oder Videogespräche führen.

Allerdings bringen VoIP-Installationen auch Nachteile: Beispielsweise steigt die Komplexität der Netzwerkverwaltung deutlich an, was mehr Arbeit für Systemadministratoren bedeutet. So ist Voice-Traffic bevorzugt zu behandeln, den Sprachpaketen muss per Quality-of-Service Vorrang vor allen anderen Datenübertragungen gewährt werden.

Ein weiteres Thema ist die Sicherheit. Dazu gehören nicht nur Konzepte zur Ausfallsicherheit (ist das LAN offline, funktioniert auch VoIP nicht mehr), sondern auch die Verschlüsselung. Unverschlüsselte VoIP-Telefonate lassen sich mit einfachen Mitteln im Netzwerk abhorchen und aufzeichnen – ein Sniffer wie Wireshark reicht dazu bereits aus. Abhilfe schaffen Lösungen wie SIP TLS, müssen allerdings auch konfiguriert und gewartet werden.

Ein anderes Problem sind Notrufe. Da sich ein VoIP-Endpunkt theoretisch überall auf der Erde aufhalten kann, ist eine Ortung durch Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr nicht ohne weiteres möglich. Die Anbieter weisen auf diese Tatsache auch hin und liefern teilweise Behelfslösungen. So kann man etwa bei Sipgate eine Adresse hinterlegen, die bei einem Notruf übermittelt wird.

Trotz der genannten Einschränkungen überwiegen die Vorteile von Voice over IP. Die Technologie wird zudem bereits im Backend eingesetzt – viele Telekom-Unternehmen routen die Gespräche bereits über IP, ohne dass der Nutzer davon etwas mitbekommt. Zwar wird VoIP schon in großen Unternehmen und im privaten Umfeld rege genutzt, doch kleinere und mittlere Unternehmen setzen weiter auf herkömmliche Telefonanlagen. Dieses Kundensegment haben sowohl Skype als auch Sipgate im Blick: Sie bieten mit Skype Business beziehungsweise Sipgate Team Lösungen an, mit denen kleine und mittlere Teams VoIP nutzen können, ohne dass die Unternehmen dazu eine komplett neue Telefonanlage brauchen – VoIP as a Service.

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